Die Gemeinde Ostrhauderfehn geht aktiv voran beim Klimaschutz: Gemeinsam mit dem Energienetzbetreiber EWE NETZ wird derzeit ein Kommunaler Wärmeplan entwickelt. Ziel ist es, die Wärmeversorgung in Ostrhauderfehn Schritt für Schritt klimafreundlich und zukunftssicher zu gestalten.
Nun wurden der Gemeinde Ostrhauderfehn die Zwischenergebnisse präsentiert. Die umfassende Bestandsanalyse zeigt: Die Gemeinde hat gute Voraussetzungen, um langfristig auf klimafreundliche Technologien wie Wärmepumpen, Solarthermie und Wärmenetze zu setzen – und damit Emissionen zu senken sowie die Energieversorgung zu stabilisieren.
„Wir sehen in Ostrhauderfehn große Potenziale für eine zukunftsfähige Wärmeversorgung“, sagt Bürgermeister Günter Harders. „Die vorliegenden Daten liefern eine fundierte Grundlage für kommende Entscheidungen – und geben Rückenwind für die nächsten Schritte.“
Was wurde bisher untersucht?
Die erste Phase der Wärmeplanung bestand in einer umfassenden Bestandsaufnahme. Sie ergab:
• 91 Prozent der Heizsysteme basieren auf Gas, 4 Prozent auf Heizöl, weitere Energieträger spielen nur eine untergeordnete Rolle.
• Der jährliche Wärmebedarf liegt bei rund 100 GWh.
• 43 Prozent der Gebäude wurden vor 1978 errichtet – also vor Einführung verpflichtender Wärmeschutzstandards.
• Rund 30 Prozent der Heizsysteme sind älter als 20 Jahre, 10 Prozent sogar älter als 30 Jahre.
• Der Gebäudebestand ist geprägt von älterer Bausubstanz, gleichzeitig zeigen die Verbrauchsdaten: 81 Prozent der Gebäude liegen in den
Effizienzklassen A+ bis D. Die jährlichen CO₂-Emissionen betragen 26 Kilotonnen, wovon 87 Prozent auf Erdgas und 12 Prozent auf Heizöl
entfallen.
Welche Möglichkeiten gibt es für die Zukunft?
Die Potenzialanalyse zeigt klar: Ostrhauderfehn kann seinen Wärmebedarf künftig überwiegend mit lokalen, erneuerbaren Quellen decken – insbesondere durch:
• Solarthermie (Dach- und Freiflächen),
• Luftwärmepumpen (in nahezu allen Gebäuden nutzbar),
• Photovoltaik zur Deckung des zusätzlichen Strombedarfs.
Darüber hinaus wurden mögliche Wärmenetzeignungsgebiete vorbesprochen. Es wurden Bereiche identifiziert, welche eine hohe Wärmeliniendichte, potenzielle Ankerkunden aufweisen – eine zentrale Voraussetzung für den wirtschaftlichen Betrieb eines Wärmenetzes.
„Wir freuen uns, gemeinsam mit Ostrhauderfehn die Weichen für eine klimaneutrale Wärmeversorgung zu stellen“, sagt Marcus Krücken, Projektleiter bei EWE NETZ. „Die Daten zeigen, wie konkret und umsetzbar Klimaschutz auf lokaler Ebene sein kann.“
Was bedeutet das für die Bürgerinnen und Bürger?
Die kommunale Wärmeplanung dient der Orientierung – sie schreibt niemandem eine bestimmte Heiztechnik vor. Stattdessen werden Optionen aufgezeigt, die technisch sinnvoll und wirtschaftlich machbar sind. Im Zuge der bisherigen Planung wurde ein „Digitaler Zwilling“ erstellt – ein digitales Abbild der Gemeinde, das zeigt, welche Technologie sich für welches Gebäude am besten eignet.
Wie geht es weiter?
„Auch nach Abschluss der Wärmeplanung möchten wir als Partner an der Seite der Kommune sein“, sagt Gerrit Pruss, Kommunalbetreuer bei EWE NETZ. „Unser Bestreben ist es, gemeinsam mit und für Ostrhauderfehn eine finanzierbare, klimafreundliche Wärmeversorgung umzusetzen.“
Die nächsten Schritte im Zeitplan:
• 27. November 2025: Sitzung des Rates, 19:00 Uhr, Vereins- und Gemeindezetrum Alte Volksschule II, Kirchstraße 221, Ostrhauderfehn
• Q4 2025: Finalisierung des Wärmeplans
• Q1 2026: Politischer Beschluss und Start der Umsetzungsphase
Nach Beschluss des Wärmeplans verpflichtet sich die Gemeinde, mit der Umsetzung von mindestens fünf Maßnahmen innerhalb von fünf Jahren zu beginnen.
Bei Fragen zum Thema wenden Sie sich bitte an das Bauamt der Gemeinde Ostrhauderfehn, Herr Guido Meyer, Telefon 04952 8051400, E-Mail: meyer@ostrhauderfehn.de
